Freitag, 4. Oktober 2013

Kindergeld...

Vielleicht denkt an dieser Stelle der eine oder andere:
"Was soll das? Warum verfasst sie (also ich) Posts mit dem Titel: Kindergeld? Und schreibt dann über alles, nur nicht übers Kindergeld?!"

Doch genau da lag das Problem. Ein Problem mit dem wir lange zu kämpfen hatten und von dem eine Weile davon ausgegangen wurde, dass es (also das Problem) vor Gericht käme. Kam es auch. Aber anders als vermutet.

Zwischen der letzten Aussage aus dem Post "Kindergeld.." und dem heutigen Tag liegt nun beinahe ein Jahr. Wenn nicht sogar mehr. Doch was passierte in dieser Zeit?

Ein Blick zurück sollte Klarheit bringen (was auch sonst?)

Meine Mutter bezieht Kindergeld von der Familienkasse. Das ist nicht viel, also nicht die Welt, aber es ist da und hilft. Während der Schulzeit muss man nachweisen, dass das Kind auch zur Schule geht. Das ist ein recht einfaches Vorhaben, da man einen Vordruck von der Schule bekommt, den man einfach an die Familienkasse sendet. Fertig.
Nach der Schulzeit ist es nicht sehr viel komplizierter, wenn man eine Ausbildung absolviert. Dann gibt man das dementsprechend an die Kasse weiter und alles ist gut. Doch wie das Leben so ist: "Wenn das kleine Wörtchen 'Wenn' nicht wäre"

Und das hieß in dem Fall, dass ich keinen Ausbildungsplatz nach meiner Schulzeit in Aussicht hatte. Wat'n Wunda. Ich hatte mich ja auch nirgends beworben. Wäre also echt eine Überraschung für alle gewesen, wenn ich direkt von der Schule einen Ausbildungsplatz gehabt hätte. Meine Lehrer waren davon wenig begeistert, redeten mir gut zu und ermutigten mich, mich der Verantwortung zu stellen und mein Leben in den Griff zu bekommen. Zu dumm, dass mir dieses "gut zureden" wie "fertig machen" vorkam. Als würden sie mich für das verurteilen, was ich tue. Als würden sie sich in mein Leben einmischen wollen. Als würden sie sich mit der Zeit gegen mich verbünden um noch mehr Druck aufzubauen.
Und da gingen bei mir sämtliche Schotten zu. Ich hatte zwar keinen Plan was ich will, wollte das aber nicht so offensichtlich machen. Hätte ich das getan, hätten mir alle (Lehrer eingeschlossen) vielleicht besser helfen können. So saß ich nach meinem Abi einfach nur ratlos in der Ecke. Selbst dem Arbeitsamt machte ich noch so etwas ähnliches wie eine Ansage:
"Ich will Bäcker werden! ...vielleicht..."
Hätte ich dort meine Hilflosigkeit klar gezeigt, wäre es vielleicht nicht so weit gekommen, wie es nun ist.
Dadurch, dass ich so wirkte, als wüsste ich was ich wolle, kam meine Beraterin nach einiger Zeit zu dem Entschluss, dass ich offenbar keine Hilfe bei der Ausbildungsplatzsuche bräuchte. Das hat sie zwar nicht direkt so gesagt, sie hat mich über diesen Gedanken auch nicht informiert, aber sie hat mich aus der Vermittlungsdatei genommen. Da ich mich nicht zurückgemeldet hatte. Bezüglich einer Hilfe, von der ich wusste, dass sie (aus meiner Sicht) Sinn- und Zwecklos ist. Ich, die selber noch in dem Glauben stand, das Abi nicht zu schaffen. Und das nach dem Abi.

Wie auch immer. Ich war bereits seit letztem Jahr nicht mehr als ausbildungssuchend gemeldet. Und das bedeutet für die Familienkasse: Kein Geld für euch.
Was es für die Familienkasse nicht bedeutet war:
Die Familie zu informieren, dass das Kind (also ich) nicht mehr als ausbildungssuchend gemeldet ist.
Der Familie unverzüglich das Kindergeld zu streichen, um deutlich zu machen, dass es keinen Anspruch mehr darauf habe.
Die Familie anzurufen, um zu hinterfragen, warum offensichtlich unkorrekte Angaben gemacht würden bezüglich des angegebenen Status' (als ausbildungssuchend gemeldet).

Nein, stattdessen zahlen sie weiter. Sie ließen uns in dem Glauben, dass alles korrekt sei. Dass das Kind ausbildungssuchend gemeldet ist. Dass wir Anspruch auf Kindergeld hätten.
Ein halbes Jahr.
Und dann forderten sie es zurück.

Zuerst behielten sie tatsächlich das Kindergeld ein, da wir uns angeblich nicht gemeldet hätten (hatten wir), verrechneten einen Teil des geschuldeten Kindergeldes mit dem Kindergeld, was noch in Zukunft gezahlt werden würde und bombardierten uns abschließend mit Rückzahlungsforderungen im 4-stelligen Bereich. Gut man soll nicht übertreiben, aber welcher normale Mensch kommt schon mit drei verschiedenen Schreiben, von drei verschiedenen Sachbearbeitern mit unterschiedlichen Aussagen zu einem Thema zurecht? Zudem wenn jedes Schreiben mehrere Seiten in Amtsdeutsch beinhaltet und alle an einem Tag im Briefkasten liegen.
Da kann man doch nur noch einen Anwalt einschalten.

Naja, und so erhielten wir dann eine Vorladung. Vor einen Richter. In Hannover. Weil man es ja nicht persönlich hätte klären können.
Aber wer weiß, vielleicht war es ganz gut diese Erfahrung gemacht zu haben. Ein Erlebnis, das man für spätere Zeiten nicht mehr vergisst.

Was genau ablief, wie es ausging und was sonst noch wichtig ist, schreib ich dann ein andermal. Da geht es nämlich dann um Tage (und in diesem speziellen Fall um eine ganze Woche), die man am besten aus dem Kalender streichen sollte.

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